Bundestagsabgeordneter Thomas Viesehon (CDU) besuchte Betreiber der Waldgaststätte Tillyschanze im Reinhardswald

REINHARDSWALD. Ihre Homepage müssen sie nun ändern. Dort war bislang zu lesen, dass Marlies Scheffel und Reinhold Heck die „vergessensten“ Einwohner Hessens seien. Noch nie habe ein hessischer Politiker ihrem Wohnort einen Besuch abgestattet. Sie betreiben die Waldgaststätte Tillyschanze beim gleichnamigen Aussichtsturm und wohnen im Gutsbezirk Reinhardswald. Rechtlich gehört der Gutsbezirk weder zu einer Stadt noch zu einer Gemeinde, sondern wird durch das Forstamt Reinhardshagen verwaltet. Reinhold Heck und Marlies Scheffel sind daher die einzigen Hessen, die keinen Bürgermeister haben, dafür aber einen wunderschönen Ausblick über Hann. Münden. Die historische Altstadt liegt Luftlinie nur gut 300 Meter unter der Tillyschanze. Die Grenze zu der Stadt und damit zum Bundesland Niedersachsen befindet sich sogar nur fünf Meter von der Gaststätte des Paares entfernt, so dass auch der Turm bereits zu Niedersachsen gehört.

Thomas Viesehon (CDU) hatte ihre Geschichte und ihre ironisch-leise Kritik an ihrer Nicht-Beachtung durch hessische Politiker bereits vor einigen Jahren überregionalen Medien entnommen. Damals hatte er sich vorgenommen, dass – sollte er jemals in den Bundestag einziehen – er auf jeden Fall einmal die Waldgaststätte Tillyschanze als Abgeordneter aufsuchen würde. Im vergangenen Herbst konnte er tatsächlich als erster CDU-Bewerber den nördlichsten Bundestagswahlkreis direkt gewinnen und machte sich nun in der Sommerpause des Parlaments auf, auch den beiden einsamsten Wählern seines Wahlkreises einen Besuch abzustatten. Am vergangenen Donnerstag wanderte Thomas Viesehon den schönen Waldweg zur Tillyschanze hinauf und erkundigte sich aus erster Hand über das Leben im Reinhardswald und den Betrieb der Waldgaststätte.

Reinhold Heck und Marlies Scheffel konnten dem Abgeordneten eine ganze Reihe von besonderen Problemen schildern, die sich aufgrund ihres besonderen Wohnsitzes ergeben. Vor allem das Fehlen einer Postleitzahl bringt im Alltag und bei Behördengängen immer wieder Schwierigkeiten mit sich. Erfreuliche Nachrichten konnten sie aber Thomas Viesehon aber über den Fortgang der Sanierungsarbeiten am Turm der Tillyschanze mitteilen. Durch die engagierte Arbeit des Fördervereins konnten Mittel in Höhe von 135.000 Euro für die Instandsetzung des 1881 erbauten Turmes bereitgestellt werden. Das Gerüst für die Sanierungsarbeiten dürfte noch in diesem Herbst wieder abgebaut werden und den Blick auf den Turm wieder freigeben. „Turm und Gaststätte sind für die wunderschöne Grenzregion rund um den Reinhardswald ein sehr attraktiver Treffpunkt. Mit meinem Besuch wollte ich nicht nur die einsamsten Wähler meines Wahlkreises einmal persönlich kennenlernen, sondern auch ein wenig Werbung für die besonders interessante und sehr ansprechende Landschaft machen. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen aus Nordhessen und Südniedersachsen die Tillyschanze als Ausgangspunkt für Wanderungen im spannenden Reinhardswald nutzen würden“, so Thomas Viesehon abschließend.

Bildunterschrift: Reinhold Heck, Marlies Scheffel und Bundestagsabgeordneter Thomas Viesehon (von links) vor der gegenwärtig eingerüsteten Tillyschanze und der gleichnamigen Waldgaststätte.

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