VOLKMARSEN. Einen spannenden Einblick in die Geschichte der Juden in Volkmarsen und der Region konnten kürzlich die Mitglieder der Frauen Union (FU) Waldeck-Frankenberg gewinnen. Auf Anregung des örtlichen Bundestagsabgeordneten Thomas Viesehon besuchten sie zunächst die Geschichtswerkstatt "Rückblende" im Haus Dr. Bock in der Kassler Straße und anschließend die Volkmarser Mikwe, ein über 500 Jahre altes jüdisches Ritualbad, im Steinweg.

Der Vorsitzende des Vereins "Rückblende - Gegen das Vergessen" Ernst Klein konnte den Teilnehmerinnen der CDU-Vereinigung mittels der Schilderung verschiedener Lebensläufe das Leben und Wirken der Juden in der Stadt Volkmarsen anschaulich vermitteln. Erstaunt zeigten sich einige Zuhörerinnen, dass die jüdische Gemeinde in der katholisch geprägten Kernstadt zeitweilig mehr als doppelt so viele Mitglieder zählte wie die evangelische Gemeinde. Besonders lobten sie zudem die durch den Verein geleisteten völkerverständigende Arbeit beim Aufbau und der Pflege von Kontakten zu emigrierten jüdischen Familien.

Den Höhepunkt des Besuches stellte jedoch die Besichtigung der noch unter dem schönen Gewölbekeller im Haus Steinweg 24 gelegenen Mikwe dar. Die FU-Mitglieder zeigten sich beeindruckt, wie es Ernst Klein und seinen Mitstreitern in mühevoller, archäologischer Handarbeit gelungen ist, dieses für die Region einzigartige spätmittelalterliche Ritualbad freizulegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag