KASSEL/KORBACH. „Den Vorschlägen einzelner Kommunen, Dieselfahrzeuge aus den deutschen Innenstädten zu verbannen, erteilen wir eine klare Absage“, so der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Waldeck/Kassel-Land, Thomas Viesehon, und der Kasseler Bundestagskandidat, Dr. Norbert Wett. Einen generelles Diesel-Fahrverbot und die damit einhergehende Diskussion um die Einführung einer „blauen Plakette“ zur Kennzeichnung von entsprechenden Fahrzeugen halten die nordhessischen CDU-Politiker für eine unausgegorene und mobilitätsfeindliche Idee.

„Im Schatten der Dieselaffäre bei VW und den Diskussionen überhöhter Stickoxid-Emissionen (NOX) haben sich die vermeintlichen Umweltschützer in unserem Land auf dieses Thema eingeschossen. Dabei vernachlässigen sie das für den globalen Klimaschutz wichtige Ziel der Verringerung von CO2-Emmissionen“, so die CDU-Politiker weiter. Deutschland habe sich dazu verpflichtet, bis 2020 gegenüber 1990 vierzig Prozent seiner Treibhausgasemissionen einzusparen. Dazu trage auch der Einsatz von Dieselfahrzeugen bei, weil die neuen Dieselmotoren vergleichsweise wenig CO2 im Gegensatz den aktuellen Benzinmotoren ausstießen. „Der Verbrauch bei vergleichbaren PKW-Modellen ist mit einem Dieselmotor der neuen Generation pro Kilometer um 15 Gramm niedriger“, so Viesehon, der Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestages ist.

Die letzten Jahrzehnte habe man den Diesel wegen seiner Energieeffizienz gefördert. Viele Unternehmen und auch Privatpersonen haben deshalb auf diese Antriebsart gesetzt und entsprechende Fahrzeuge gekauft. Seit 1990 sei dadurch der Anteil von Dieselfahrzeugen von ca. 11 Prozent auf knapp 50 Prozent gestiegen. „Wir können nun nicht einfach hingehen und sagen: Ihr habt auf das falsche Pferd gesetzt, seht zu wie ihr eure Fahrzeuge wieder loswerdet“, so Wett.

Die Einführung einer blauen Plakette sei darüber hinaus zu kurz gedacht. Der Innovationsschub gerade in der Automobilindustrie sei in den letzten Jahren enorm. Natürlich habe dazu auch die Emissionspolitik beigetragen. Diese habe aber auch Grenzen. „Wir sind uns sicher, dass der Markt das in naher Zukunft alleine regeln werde. Die Innovationen in Sachen Elektromobilität und der laufende Aufbau der Ladeinfrastruktur schreiten immer schneller voran.

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